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ad_santiago

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Sonntag, 21. November 2010, 13:01

Was ist für euch Gerechtigkeit?

Im Rahmen einer metaethischen Überlegung würde ich gerne folgende Frage in den Raum werfen: Was ist für euch Gerechtigkeit? Was kennzeichnet sie? Wie würdet ihr sie definieren? Was ist "ungerecht" und wie unterscheidet sich Ungerechtigkeit von Gerechtigkeit? Nach welchen Kriterien trefft ihr die Unterscheidung?
Da das hier nur ein kleines Brainstorming sein soll, gibt es keine richtigen und falschen Antworten, mich würden einfach eure Ansichten interessieren.

santiago
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Sonntag, 21. November 2010, 13:50

Gerechtigkeit ist für mich eine faire Aufteilung von Gütern, Interessen und auch im Strafrecht oder im Grundrecht.

Gerecht ist, wenn 2 Leute, die zeitgleich 6 Richtige im Lotto + Zusatzzahl tippen, auch dieselbe Summe erhalten.
Gerecht ist, wenn 2 Leute ihre sozialen Interessen verfolgen können, und vom jeweils anderen akzeptiert werden, sofern nicht gegen das Gesetz verstoßen wird.
Gerecht ist, wenn 2 Personen, die jeweils eine Person umgebracht haben, dasselbe Strafmaß erhalten.
Gerecht ist, wenn 2 Menschen dasselbe Recht auf freie Meinungsäußerung haben, sofern beide Meinungen nicht gegen das Gesetz verstoßen.

Ungerecht wäre, wenn der eine Glückspilz mehr erhält, nur weil er eine tollere Frisur hat.
Ungerecht wäre, wenn der eine SPD wählt, ausgelacht und verabscheut von demjenigen wird, der gar nicht wählt.
Ungerecht wäre, wenn ein Mörder 10 Jahre bekommt, der andere 15, nur weil der erste einen Mann tötet, der zweite eine Frau.
Ungerecht wäre, wenn einer behauptet, einen fliegenden Marshmellow gesehen zu haben, und von jemandem ausgelacht wird, der behauptet, schonmal auf der Sonne spazieren war.


Es ist schwer, den Begriff "Gerechtigkeit" in eigenen Worten zu beschreiben, deshalb habe ich auf (fiktive) Beispiele zurückgegriffen.

Jeder Mensch hat vor jedem anderen Menschen dieselben Rechte.
Was du nicht willst, dass man dir zufügt, das füge auch keinem Anderen zu.


Noch ein Beispiel:
Gerecht ist, wenn sich ein Päärchen die letzte Flasche Rotwein teilt.
Ungerecht wäre, wenn der Mann die Flasche wegext.

Hoffe, ad_santiago hat verstanden, was ich damit meine.


Liebe Grüße von TaekwonDoughnut, der Gerechtigkeit in der heutigen Gesellschaft stark anzweifelt.

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Sonntag, 21. November 2010, 15:45

Klingt nach Sozialismus. Da ist mir die freie Entfaltung der Persönlichkeit noch bei weitem zu weit eingeschränkt.

Zitat

sofern beide Meinungen nicht gegen das Gesetz verstoßen.
Findest du es gerecht, dass eine spezielle Meinung überhaupt gegen das Gesetz verstoßen kann?

Zitat

Gerechtigkeit ist für mich eine faire Aufteilung von Gütern, Interessen und auch im Strafrecht oder im Grundrecht.
Findest du es gerecht, dass du nach diesem System niemals mehr besitzen darfst als alle Anderen?

Ich finde es gerecht, wenn jeder exakt das tun kann was er will, ohne krampfhaft darauf achten zu müssen, ob alle Anderen gleichberechtigt sind. Das führt nämlich dazu, dass jemand der Anderen schadet, auch jederzeit damit rechnen muss, dass Andere ihm denselben Schaden zufügen. Das sollte dann dazu führen, dass jedermans persönliche Grenzen genau vor den Grenzen der Anderen aufhören.
Für mich hat jeder Mensch die gleiche Grundakzeptanz. Durch seine Worte und Taten kann er sich Respekt (Wertschätzung) dazuverdienen, oder aber seine Akzeptanz verspielen. Ich habe noch nie eingesehen, warum es gerecht sein soll, dass man einem Ar***loch keine auf die Schnauze hauen darf. Wenn ich zu Gewalt greife, rechne ich aber jederzeit mit Gegengewalt. Das ist für mich Gerechtigkeit.
Mit einem staatlichen Bestrafungssystem kann ich nichts anfangen. Vielleicht macht es für einige das Leben einfacher, aber das ist für mich bei weitem nicht das Wichtigste. Freiheit geht über Sicherheit, sobald dieser Grundsatz gewaltsam umgekehrt wird, herrscht keine Gerechtigkeit mehr.
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Sonntag, 21. November 2010, 16:07

Zitat

Findest du es gerecht, dass eine spezielle Meinung überhaupt gegen das Gesetz verstoßen kann?

Das ist eine schwierige Frage, aber ich finde das ab einem bestimmten Zeitpunkt ein Maß auch überschritten werden kann. Und das ist in dem Moment in dem es ins menschenverachtende geht.

Zitat


Findest du es gerecht, dass du nach diesem System niemals mehr besitzen darfst als alle Anderen?
Ich kann nicht für TaewonDoughnut sprechen, nur mal meinen Standpunkt hier vertreten.
Unter der "gerechten Aufteilung von Gütern" verstehe ich nicht gleich Sozialismus.Vor allem der Punkt das eine einzelne Person nicht mehr besitzen darf als eine andere stimmt nicht.
Für mich ist diese Aufteilung einfach nur diese, dass jeder Mensch genug hat, um zu überleben, und das alles einigermaßen würdevoll.
Das alles muss ja auch nicht nur auf einen Staat bezogen sein, sondern sollte eher auf internationaler Ebene basieren. Oder findest du es etwa gerecht, dass in der Dritten Welt hunderte Millionen von Menschen hungern, und es gerade hier im Westen unzählige Menschen gibt, die oft auch unverdient so viel Geld verdienen, dass sie schon gar nicht mehr wissen was sie damit anfangen sollen, und nur Quatsch damit veranstalten? Ich jedenfalls nicht.

Zitat

Durch seine Worte und Taten kann er sich Respekt (Wertschätzung)
dazuverdienen, oder aber seine Akzeptanz verspielen. Ich habe noch nie
eingesehen, warum es gerecht sein soll, dass man einem Ar***loch keine
auf die Schnauze hauen darf.
Das finde ich auch durchaus ok, nur selbst wenn dieser Mensch ein Ar***loch ist, hat er meiner Ansicht nach immer noch ein Recht auf würdevolle Art und Weise zu leben, und nicht im Dreck zu ersticken.

Zitat

Freiheit geht über Sicherheit, sobald dieser Grundsatz gewaltsam umgekehrt wird, herrscht keine Gerechtigkeit mehr.
Ich finde das sollte alles einigermaßen im Gleichgewicht gehalten werden.Zu extreme Freiheitsrechte (Idee des Liberalismus) ist genau so wenig sinnvoll wie übertriebene Sicherheit (Kommunismus, Überwachungsstaat etc.)

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Sonntag, 21. November 2010, 16:29

Zitat

Und das ist in dem Moment in dem es ins menschenverachtende geht.
Tatsächlich? Nur wegen einer Meinung? Auch beim härtesten Rassisten wäre es doch besser, wenn man erst einen Bekehrungsversuch startet. Problemlösung ist immer besser als Aufschiebung.

Zitat

dass jeder Mensch genug hat, um zu überleben, und das alles einigermaßen würdevoll.
Oh, je. Was ist denn "genug zum Leben?" Brauchst du einen Computer mit Internet?
Oder andersrum - ist es sinnvoll, auf den eigenen Luxus zu verzichten, weil es anderen Menschen dreckig geht? Nach dem Motto, wenn es schon nicht allen gut gehen kann, soll es wenigstens allen schlecht gehen, hauptsache Gleichheit. Das ist weder sinnvoll noch logisch. Das Problem der Afrikaner sind nicht wir, sondern ihre Regierungen und auch sie selbst. Wir können ihnen helfen, sich selbst weiterzuentwickeln. Immer höhere Spenden haben dort unten noch nie was geholfen, das ist eine Tatsache.

Zitat

hat er meiner Ansicht nach immer noch ein Recht auf würdevolle Art und Weise zu leben, und nicht im Dreck zu ersticken.
Ja, natürlich. Damit meinte ich eher Leute wie den oben erwähnten Rassisten, denen ich gefälligst eine reinhauen möchte, wenn die Notwendigkeit besteht. Ob jemand in Würde leben will, ist hauptsächlich seine eigene Entscheidung. Würde kommt nämlich von innen raus, und viele Menschen haben sowas nicht.

Zitat

Zu extreme Freiheitsrechte (Idee des Liberalismus) ist genau so wenig sinnvoll wie übertriebene Sicherheit (Kommunismus, Überwachungsstaat etc.)
Hm. In der Ansicht bin ich Extremist. Wo soll man denn aufhören, die Freiheit einzuschränken? Zur Zeit herrscht Terrorgefahr. Sollten wir nicht besser die Vorratsdatenspeicherung und E-Mail-Überwachung einführen?
Ich komme mit der Demokratie so wie sie jetzt ist, einigermaßen zurecht. Sie könnte aber noch viel besser sein. Und wenn sie noch schlechter wird, verschwimmt langsam die unsichtbare Grenze zur Diktatur.
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Sonntag, 21. November 2010, 17:35

Zitat

Tatsächlich? Nur wegen einer Meinung? Auch beim härtesten Rassisten wäre
es doch besser, wenn man erst einen Bekehrungsversuch startet.
Problemlösung ist immer besser als Aufschiebung.
Das ist auf jeden Fall mal ein guter Anfang, und wenn es klappen würde wäre das natürlich perfekt. Ich bin auch erst einmal für den Versuch der Problemlösung, in diesem Fall durch Bekehrung. Nur was passiert, wenn dieser Bekehrungsversuch fehlschlägt?

Zitat

Oh, je. Was ist denn "genug zum Leben?" Brauchst du einen Computer mit Internet?

Oder andersrum - ist es sinnvoll, auf den eigenen Luxus zu verzichten, weil es anderen Menschen dreckig geht?
Nein brauche ich nicht. Und ich habe auch nicht gesagt das man auf Luxus verzichten soll weil es anderen Menschen dreckig geht.
Ich finde nur das in unserer Gesellschaft eine gewisse Solidarität fehlt. "Genug zum Leben" definiere ich mal so, dass die Menschen die Basis haben, und das geht leider mit einem gewissen Kapital überein, eine gewisse Grundbildung zu erhalten, wodurch sich wahrscheinlich ein gutes soziales Umfeld entwickelt, und man gute Zukunftschancen hat.Freiheit und die Möglichkeit sich zu entfalten ist super, aber ich finde es ungerecht, wenn nicht jeder ungefähr den gleichen Ausgangspunkt dazu hat.

Zitat

Problem der Afrikaner sind nicht wir, sondern ihre Regierungen und auch
sie selbst. Wir können ihnen helfen, sich selbst weiterzuentwickeln.
Immer höhere Spenden haben dort unten noch nie was geholfen, das ist
eine Tatsache.
Ich würde uns nicht komplett da raus halten. Die Regierungen haben natürlich einen sehr großen Anteil der Schuld daran, dass es den Ländern so schlecht geht. Aber wir sind nicht unschuldig. Wenn die Welt mehr auf Solidarität setzen würde, dann würden wir die Gelder und Hilfen besser einsetzen, und nicht einfach irgendwas praktizieren, nur um sagen zu können:" Wir tun ja was!".
Die Globalisierung hat auch eine große Mitschuld daran. Viele Länder könnten sich nämlich theoretisch selbst versorgen, tun sie aber nicht, da es ertragreicher ist die Produkte zu exportieren.

Zitat

Ja, natürlich. Damit meinte ich eher Leute wie den oben erwähnten
Rassisten, denen ich gefälligst eine reinhauen möchte, wenn die
Notwendigkeit besteht. Ob jemand in Würde leben will, ist hauptsächlich
seine eigene Entscheidung. Würde kommt nämlich von innen raus, und viele
Menschen haben sowas nicht.
Einverstanden :P
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Sonntag, 21. November 2010, 17:56

Zitat

Nur was passiert, wenn dieser Bekehrungsversuch fehlschlägt?
Dann hat man Pech gehabt, und lässt den Typen in Ruhe. Wie gesagt, es geht ja im Moment nur um die Meinung, nicht um jemanden, der sie tatsächlich auslebt. Du bist solange auch selbst daran schuld dass ein Depp ein Depp ist, bist du ihm klargemacht hast, dass er einer ist. Wenn ers dann nicht begreifen will, soll er halt mit seiner Meinung versauern.
Wenn er tätlich wird, z.B. gegen Ausländer, ist das was ganz anderes. Aber dann muss er auch die Rache eben dieser Ausländer und dem Rest der Gesellschaft fürchten. Außer er befindet sich in einem Rechtsstaat, dann muss er nur monatelange Verhandlung und breite Berichterstattung der Bildzeitung über den Verfall der Gesellschaft fürchten.

Zitat

aber ich finde es ungerecht, wenn nicht jeder ungefähr den gleichen Ausgangspunkt dazu hat.
Nur ist eben ein gleicher Ausgangspunkt für alle fast unschaffbar. Ein Lehrer braucht z.B. auch Geld. Wer will schon umsonst unterrichten, wenn er dadurch selbst arm wird? Und selbst wenn, dann würden sich die Leute benachteiligt fühlen, die für ihre Karriere viel bezahlen mussten. Das ist auch nicht gerecht. Die wollen dann natürlich auch alles umsonst, aber das lässt sich nicht verwirklichen.
Außerdem haben wir doch schon genug Armenunterstützung, oder? Unsere Reichen und Superreichen zahlen fast die Hälfte aller Steuern, die Ärmsten müssen gar nichts zahlen. Stellen wir uns doch mal vor, die Reichen haben keine Lust mehr darauf, hören auf Geld zu verdienen, und verlangen denselben Service wie die Armen.

Zitat

Ich würde uns nicht komplett da raus halten.
Sag ich auch nicht. Was die Afrikaner brauchen, sind keine Jolies und Madonnas, sondern erstmal ein Che Guevara, um die dortige Politik umzukrempeln. Danach braucht es Entwicklungshelfer - und zwar keine Missionare mit Bibeln, sondern Missionare mit Werkzeugen und Lehrbüchern. Wenn sich die Leute dort erstmal ohne Warlords entfalten können, würde das alles schnell vorangehen.
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Sonntag, 21. November 2010, 17:59

Tatsächlich? Nur wegen einer Meinung? Auch beim härtesten Rassisten wäre es doch besser, wenn man erst einen Bekehrungsversuch startet. Problemlösung ist immer besser als Aufschiebung.


Auch wenn das nicht jedermanns Musikgeschmack ist, trifft es folgendes Lied doch sehr gut zu deinem Kommentar.
:arrow: Blumio - Hey, Mr. Nazi - Youtube Direktlink

Nur eine kleine Textpassage:

Zitat

Ich greif dich nicht an, ich reich dir die Hand
Bitte hör auf meine Worte, saug sie ein wie ein Schwamm
Denn es ist leicht zu sagen, Nazis raus
Doch jeder Mensch kann sich verändern, ich glaub Nazis auch



Oder andersrum - ist es sinnvoll, auf den eigenen Luxus zu verzichten, weil es anderen Menschen dreckig geht? Nach dem Motto, wenn es schon nicht allen gut gehen kann, soll es wenigstens allen schlecht gehen, hauptsache Gleichheit. Das ist weder sinnvoll noch logisch. Das Problem der Afrikaner sind nicht wir, sondern ihre Regierungen und auch sie selbst. Wir können ihnen helfen, sich selbst weiterzuentwickeln. Immer höhere Spenden haben dort unten noch nie was geholfen, das ist eine Tatsache.


Das ist mir von beiden Seiten viel zu viel Schwarz-Weiß-Denken.
Nein, man muss nich auf Luxus verzichten, weil es anderen schlecht geht.
Man DARF aber. Und besonders dann, wenn der eigene Luxus nicht selbst erarbeitet wurde (Bsp.: Paris Hilton). Dann darf man gern mal Luxus abgeben und teilen, ja sogar verschenken. Man hats auch selbst geschenkt gekriegt. Und mal ganz ehrlich. Man verzichtet nicht gleich auf Luxus, wenn man 5 Euro im Monat für ein Patenkind spendet. Doch für das Patenkind ist das schon purer Luxus.
Du schriebst, das immer höhere Spenden dort unten nie geholfen haben. Verzeih mir, aber auch Gebäude wie Krankenhäuser oder Schulen sind "höhere" Spenden, und die helfen JEDEM Land. Auch Afrika oder Entwicklungsländern.

Klingt nach Sozialismus. Da ist mir die freie Entfaltung der Persönlichkeit noch bei weitem zu weit eingeschränkt.


Wo ist da bitte die freie Entfaltung eingeschränkt?


Findest du es gerecht, dass du nach diesem System niemals mehr besitzen darfst als alle Anderen?


Interpretier bitte keine Dinge in meine Aussagen hinein, die dort so nicht stehen.
Wenn du die Beispiele gelesen hättest, sollte dir aufgefallen sein, dass die gerechte Aufteilung nur dann gilt, wenn vergleichbare "Leistungen" abgeliefert werden.
Ich wiederhole es aber für dich gerne nochmal, zusätzlich mit Erklärung.
2 Leute kriegen für dieselbe Leistung (6 Richtige + Zusatzzahl getippt), dieselbe Summe. Gleiche Leistung = Gleiche Summe.
2 Leute verfolgen das soziale Interesse. Gleiches Interesse = Gleiche Akzeptanz.
2 Leute kriegen für den Mord an jeweils einer Person dasselbe Strafmaß. Gleiche Tat = Gleiche Strafe.
2 Leute haben dasselbe Recht auf Meinungsäußerung. Gleiche freie Entfaltigkeit = Gleiches Recht.

DAS ist Gleichgerechtigkeit und niemand hat das Recht, sich herauszunehmen, was gegen das Gesetz verstößt.



Ich finde es gerecht, wenn jeder exakt das tun kann was er will, ohne krampfhaft darauf achten zu müssen, ob alle Anderen gleichberechtigt sind. Das führt nämlich dazu, dass jemand der Anderen schadet, auch jederzeit damit rechnen muss, dass Andere ihm denselben Schaden zufügen. Das sollte dann dazu führen, dass jedermans persönliche Grenzen genau vor den Grenzen der Anderen aufhören.


Solange man nicht gegen das Gesetz verstößt, richtig.
Ich habe auch nichts anderes behauptet.

Für mich hat jeder Mensch die gleiche Grundakzeptanz. Durch seine Worte und Taten kann er sich Respekt (Wertschätzung) dazuverdienen, oder aber seine Akzeptanz verspielen. Ich habe noch nie eingesehen, warum es gerecht sein soll, dass man einem Ar***loch keine auf die Schnauze hauen darf. Wenn ich zu Gewalt greife, rechne ich aber jederzeit mit Gegengewalt. Das ist für mich Gerechtigkeit.
Mit einem staatlichen Bestrafungssystem kann ich nichts anfangen. Vielleicht macht es für einige das Leben einfacher, aber das ist für mich bei weitem nicht das Wichtigste. Freiheit geht über Sicherheit, sobald dieser Grundsatz gewaltsam umgekehrt wird, herrscht keine Gerechtigkeit mehr.


Wenn du nonverbale Gewalt in Betracht ziehst, weil du dich anders nicht wehren kannst, hast du mein Mitleid. Du kannst nicht verlangen, jemandem auf die Schnauze hauen zu dürfen. Wenn es nämlich danach geht, dürfte ich das wegen obiger Interpretation deinerseits auch, obwohl du mich missverstanden hast. Willst du also unschuldig etwas auf die Schnauze kriegen? Und genau dahin für deine fehlende Einsicht.
Es gibt nicht umsonst Gesetze, an die man sich zu halten hat.

Übrigens drehst du dir das Ganze zu schön. Für dich ist das also Gerechtigkeit, wenn du jemandem auf die Schnauze haust, und mit erzeugter Gegengewalt rechnest? Gerecht kann es aber dann nur sein, wenn du genauso stark bist, wie er.
Denn: Dass er ein Ar***loch ist, basiert auf deiner spekulativen Ansicht. Und ein Mensch kann es nicht jedem auf der Welt Recht machen, sodass jeder min. 1x pro Tag auf die Fresse kriegt. Obwohl er so ist, wie er ist. Weil du ihn scheiße findest.
Deine Ansicht ist also nur dann völlig korrekt, wenn jeder gleichstark ist. Und das ist es nicht.

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Rônin

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Sonntag, 21. November 2010, 18:21

Zitat

Wo ist da bitte die freie Entfaltung eingeschränkt?
Nicht dein Ernst, oder? Vgl. DDR, China und UdSSR. Ich habe schon angeführt, Gleichheit funktioniert nur auf einem Weg. Es kann nicht allen gut gehen, also muss es im Sozialismus zwangsläufig allen schlecht gehen.

Zitat

DAS ist Gleichgerechtigkeit und niemand hat das Recht, sich herauszunehmen, was gegen das Gesetz verstößt.
Und das Gesetz ist immer gut, oder was? Ich glaube, wir wären alle froh gewesen, wenn in der nahen Vergangenheit mehr Leute gegen Gesetze verstoßen hätten. Ich hoffe, du weißt was ich meine.

Zitat

Wenn du nonverbale Gewalt in Betracht ziehst, weil du dich anders nicht wehren kannst, hast du mein Mitleid.
Real Life, anyone? Gegen manche Leute kann man sich nicht anders wehren, solltest du eigentlich wissen.

Zitat

Es gibt nicht umsonst Gesetze, an die man sich zu halten hat.
Hast du schonmal die ganzen Schinken aufeinander gestapelt? Darin muss mehr verbotenes Zeug stehen, als ein Mensch in einem Leben in der Lage ist auszuführen. Und glaub mir, ungefähr 95% davon sind nicht besonders sinnvoll.

Zitat

Für dich ist das also Gerechtigkeit, wenn du jemandem auf die Schnauze haust, und mit erzeugter Gegengewalt rechnest?
Das nennt sich Konsequenz. Genau das sollte einen im Ernstfall nochmal zum Nachdenken bringen, die direkte Vergeltung. Im deutschen Strafrecht gibt es nur indirekte Vergeltung, die teilweise erst Monate später in Kraft tritt.
Für mich ist Gerechtigtkeit (und ich sags nochmal) wenn jeder das tun kann, was er will. Die Konsequenz hält dann die Leute davon ab, ihre Freiheit auf die Kosten anderer auszuleben. Das ist die freiwillige Ordnung. Mein Utopia, das ich vermutlich nie mehr erleben werde.

Zitat

Deine Ansicht ist also nur dann völlig korrekt, wenn jeder gleichstark ist. Und das ist es nicht.
Nun, in dem Fall, z.B. bei Kindern tritt was anderes in Kraft, und zwar meine Moral. Die gibts nämlich auch noch. Und wenn jemand doch ein Kind verprügelt, was muss er dann fürchten? Geldstrafe? Nein, die direkte Konsequenz, diesmal von den Eltern oder der Gesellschaft.
Das nennt sich übrigens Anarchie, und theoretisch funktioniert das Alles wunderbar. Der mehrmals gescheiterte Sozialismus hat ja gezeigt, dass Theorie nicht gleich Praxis ist, aber solange wie Anarchie nicht langläufig ausprobiert wurde, bleibe ich dabei.
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Rônin« (21. November 2010, 18:27)


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Sonntag, 21. November 2010, 22:07

Man DARF aber. Und besonders dann, wenn der eigene Luxus nicht selbst erarbeitet wurde (Bsp.: Paris Hilton).

Gegenfrage: Wenn Du als Hilton geboren wirst und schon alleine mit deinem Namen Unsummen von Geld verdienen kannst würdest Du anders handeln? Geh mal von Ihrer Ausgangsposition aus. Außerdem tut die Dame insofern was als das sie eine eigene Modelinie hat, ein eigenes Parfüm und weltweit als Partygirl gebucht werden kann sofern man die Kohle hat. Sie ist also nicht ganz so dumm wie alle glauben und verdient sich Ihr Geld zumindest selber und muss nicht den Papa anbetteln. Andere Reiche Kinder sind völlig nutzlose Luftverbraucher die vom Geld der Eltern leben. Das kotzt mich noch eher an, dass die Eltern sowas auch noch unterstüzten.

Gerechtigkeit ist für mich eine faire Aufteilung von Gütern, Interessen und auch im Strafrecht oder im Grundrecht.
Faire Güterverteilung... äh das ist Kommunismus. Alle im Volk bekommen gleich viel und haben gleich viel. Das sah in Russland dann so aus dass das Volk arm war und die hohe Elite ihr Essen mit Blattgold verzierte. Wenn Du gern DEINE SACHEN mit allen teilen willst, viel Spass dabei...

Man verzichtet nicht gleich auf Luxus, wenn man 5 Euro im Monat für ein Patenkind spendet. Doch für das Patenkind ist das schon purer Luxus.
Wer garantiert Dir dass von den 5 Euro alles in Afrika ankommt. Auch die Caritas muss sich finanzieren und das geschieht im leisen auch mit den Spendengeldern. Flieg lieber mal nach Afrika, nimm alles Spielzeug mit was Du findest und schenk es dort den Kindern, bringt viel mehr (glaub mir).

ist genau so wenig sinnvoll wie übertriebene Sicherheit (Kommunismus, Überwachungsstaat etc.)

Wenn Leute von einem Überwachungsstaat reden dann denke ich mir immer was habt ihr den zu verbergen? In Zeiten von Terror, Al-Qaida und 9/11 bin ich sogar froh wenn ich am Flughafen gecheckt werde, Regierungsgebäude mehr bewacht werden, der Datenverkehr überwacht wird etc...
Natürlich hast Du Recht wenn Du sagst irgendwann grenzt es schon an die Albtraumvisionen von Orson Welles oder endet wie in dem Film Equilibrium. Das will natürlich keiner und Ronin sicher auch nicht, aber zurzeit befinden wir uns in einem globalen Umschwung und nicht zu vergessen meine Heimat führt gerade zwei Kriege.

Zum Thema Gesetze sei Dir noch zu sagen es gibt gute und schlechte Gesetze und ich versuch mich auch an möglichst alle zu halten, nur ist dies schon mal praktisch unmöglich da ich nicht alle kenne (Unwissenheit schützt nicht vor Strafe) und zweitens wir alle haben schon mal Gesetze gebrochen... und wenn Du nur bei Rot über die Ampel läufst.

@Ronin
Warum willst du Exekutive und Legislative abschaffen damit Du selber austeilen kannst wenn Dir was oder wer nicht passt? Das endet nur in Anarchie und Sodom und Gomorrha...
Wobei ich sagen muss manchmal würde ich auch gern mal jemand auf die Schnauze hauen :mrgreen:
Ich lese gerade dass du sogar für Anarchie wärst... Dann rate ich Dir mal ein Kriegsgebiet nach dem Krieg zu besuchen wenn noch Anarchie herrscht. Neben Vergewaltigungen, Plünderein und Ermordungen find ich leider nirgends deine schöne Utopie. Oder ich erinnere nur an die Chaostage in Berlin. Echt super wenn lauter linksradikale Punks alles zerstören und stehlen was nicht niet und nagelfest ist.


so on Dean


PS Sorry Ad das ich Dir nicht sagen kann was Gerecht und Ungerecht ist. Das hängt immer vom Beispiel ab. Einen Kind den Lolli wegnehmen find ich ungerecht, Gerecht wiederrum find ich wenn ein Mörder die Todesstrafe bekommt.
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Sonntag, 21. November 2010, 22:40

Zitat

PS Sorry Ad das ich Dir nicht sagen kann was Gerecht und Ungerecht ist

Darum gehts auch gar nicht! :) Es geht mir ausschließlich um eure Gedanken zu diesem Thema.
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Sonntag, 21. November 2010, 23:15


Gegenfrage: Wenn Du als Hilton geboren wirst und schon alleine mit deinem Namen Unsummen von Geld verdienen kannst würdest Du anders handeln? Geh mal von Ihrer Ausgangsposition aus. Außerdem tut die Dame insofern was als das sie eine eigene Modelinie hat, ein eigenes Parfüm und weltweit als Partygirl gebucht werden kann sofern man die Kohle hat. Sie ist also nicht ganz so dumm wie alle glauben und verdient sich Ihr Geld zumindest selber und muss nicht den Papa anbetteln. Andere Reiche Kinder sind völlig nutzlose Luftverbraucher die vom Geld der Eltern leben. Das kotzt mich noch eher an, dass die Eltern sowas auch noch unterstüzten.


Auch du hast mich missverstanden. Ich wollte damit keinesfalls Miss Hilton abwerten, sondern lediglich sie als Beispiel dafür nennen, dass es auch Leute gibt, die ihr nötiges Startkapital kriegen, ohne überhaupt vorher gearbeitet zu haben. Aber trotzdem muss ich dir halb widersprechen. Sie muss nicht Papa anbetteln, das ist richtig. Aber wie hat sie es geschafft, zum Partygirl mit eigenem Parfüm und eigener Modekreation? Mit ihrem Hotelerbe. Glaubst du im Ernst, sie hätte es ohne das nötige Startkapital von Daddy so weit geschafft?

Faire Güterverteilung... äh das ist Kommunismus. Alle im Volk bekommen gleich viel und haben gleich viel. Das sah in Russland dann so aus dass das Volk arm war und die hohe Elite ihr Essen mit Blattgold verzierte. Wenn Du gern DEINE SACHEN mit allen teilen willst, viel Spass dabei...


Auch hier verstehst du mich falsch. Es hat NICHTS mit Kommunismus zu tun, wenn 2 gleich gut arbeitende Leute denselben Lohn und dieselben Prämien erhalten. Es hat NICHTS mit Kommunismus zu tun, wenn 2 Lottogewinner (6 Richtige + ZZ) dieselbe Gewinnsumme erhalten. Es hat NICHTS mit Kommunismus zu tun, wenn ein reiches Paar dieselbe Qualität in der Pizzeria erhalten, wie ein ärmeres. Verstehst du nun, was ich meine? Meine Meinung zielte nirgendwo darauf ab, dass reiche Leute ihr Vermögen mit armen Leuten teilen müssen, nur weil sie mehr haben.

Wer garantiert Dir dass von den 5 Euro alles in Afrika ankommt. Auch die Caritas muss sich finanzieren und das geschieht im leisen auch mit den Spendengeldern. Flieg lieber mal nach Afrika, nimm alles Spielzeug mit was Du findest und schenk es dort den Kindern, bringt viel mehr (glaub mir).


Ich wollte das Beispiel jetzt nicht so extrem breittreten. Hier pflichte ich dir aber bei. Dennoch ist mit 5 Euro im Monat mehr getan, als gar nichts. Auch wenn letztendlich nur 2,50 Euro in Afrika ankommen. Ein Kind in Afrika kann jeden Cent gebrauchen. Und falls es dich interessiert. Auf meiner To-Do-Liste steht ganz oben, irgendwann mal nach Afrika zu fliegen, Spielzeug zu verteilen und Brot für Familien zu kaufen. Auch wenn ich dann nah am Wasser gebaut sein werde. ;)

Wenn Leute von einem Überwachungsstaat reden dann denke ich mir immer was habt ihr den zu verbergen? In Zeiten von Terror, Al-Qaida und 9/11 bin ich sogar froh wenn ich am Flughafen gecheckt werde, Regierungsgebäude mehr bewacht werden, der Datenverkehr überwacht wird etc...
Natürlich hast Du Recht wenn Du sagst irgendwann grenzt es schon an die Albtraumvisionen von Orson Welles oder endet wie in dem Film Equilibrium. Das will natürlich keiner und Ronin sicher auch nicht, aber zurzeit befinden wir uns in einem globalen Umschwung und nicht zu vergessen meine Heimat führt gerade zwei Kriege.


Jeder Mensch hat was zu verbergen. Sei es das Kind, dass Kayal aus dem Drogeriemarkt klaut, der Teenager, der sich zum ersten Mal eine Zigarette anzündet, der Mann, der seiner Geliebten fremdgeht, usw. usw.
Es muss nicht immer das Schlimmste und Illegalste vermutet werden.
Ich würde mir auch doof vorkommen, wenn die Kamera auf der Ecke in mein Schlafzimmer filmen kann und mit Wärmebild sieht, dass ich gerade eine wilde Sauf- und Sexorgie feier.
Im Sinne von Terrorismus und Kriminalität könnte ich das zwar wegstecken, aber mal ehrlich: Bringen da irgendwelche Kameras etwas? Dann filmen sie das Attentat, obwohl sich Al Qaida ein Tag später via Videotape selbst verantwortlich macht?
Oder glaubst du, dass man den Terrorismus eindämmen kann, wenn man uns überall erkennt? Regionale Kriminalität, wie zB. Mord, Vergewaltigung oder Einbrüche werden damit eingedämmt, aber nicht der Terrorismus (und damit du nichts missverstehst, ja, auch dann könnte ich auf Privatsphäre verzichten. Hauptargument: Vorbeuge bzw. Eindämmung von Kinderschändung)


Zum Thema Gesetze sei Dir noch zu sagen es gibt gute und schlechte Gesetze und ich versuch mich auch an möglichst alle zu halten, nur ist dies schon mal praktisch unmöglich da ich nicht alle kenne (Unwissenheit schützt nicht vor Strafe) und zweitens wir alle haben schon mal Gesetze gebrochen... und wenn Du nur bei Rot über die Ampel läufst.


Da hast du Recht. Es gibt aber nicht umsonst soviele Gesetze, auch wenn man welche streichen könnte. Nur, grundlos oder aus Langeweile bestehen auch die für uns Otto-Normal-Verbraucher sinnfreien Gesetze nicht. Das, was man eher kritisieren könnte, ist die Verhältnismäßigkeit bzw. Härte der/des Strafmaße/s.


Liebe Grüße von TaekwonDoughnut, der sich mit dem letzten Satz auf dein PS stützen möchte.

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Black Cat

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Montag, 22. November 2010, 12:23

Für mich ist Gerechtigtkeit (und ich sags nochmal) wenn jeder das tun kann, was er will. Die Konsequenz hält dann die Leute davon ab, ihre Freiheit auf die Kosten anderer auszuleben. Das ist die freiwillige Ordnung.
Das Problem an deiner Anarchistischen Ordnung ist wohl erst mal die damit verbundene Selbstjustiz. Die verleitet nämlich dazu, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen, und so viel zu harte Bestrafungen für eine gar nicht mal so schlimme Tat zu verhängen.
Außerdem hat Dean Winchester das schon ganz gut gesagt. Wenn es so gesehen nur das Gesetz der eigenen Interessen gibt, und diese auch entsprechend geahndet werden, versinkt alles in Chaos. Leute mit gleichen Interessen schließen sich zusammen, die ja von keiner einzelnen Person aufgehalten werden können, weil sie zusammen zu stark sind. In dem Falle widerspricht sich das mit der Konsequenz eigentlich.
In dem Buch "Rattentanz" wird ziemlich gut darauf eingegangen, was passiert wenn pure Anarchie herrscht.
Innerhalb kürzester Zeit wird alles zerstört, keiner fühlt sich mehr sicher, weil er nur von sich selbst Schutz erwarten kann.
Außerdem geht das Recht auf einen fairen Prozess verloren. Und das ist meiner Meinung nach äußerst wichtig.
Wenn Leute von einem Überwachungsstaat reden dann denke ich mir immer was habt ihr den zu verbergen? In Zeiten von Terror, Al-Qaida und 9/11 bin ich sogar froh wenn ich am Flughafen gecheckt werde, Regierungsgebäude mehr bewacht werden, der Datenverkehr überwacht wird etc...
Es ist definitiv richtig am Flughafen durchgecheckt zu werden, und gegen die stärkere Bewachung von Regierungsgebäuden habe ich auch nichts einzuwenden. Aber ich finde es schon krass, wenn man Tag und Nacht bewacht wird, und der Staat immer die Möglichkeit hat, auf meine privaten Daten zuzugreifen.
Im Falle der Terrorgefahr, ok. Da sollen sie meinetwegen Verdächtig eine Zeit lang überwachen. Das Problem ist nur, dass es Leute geben wird die dieses Recht missbrauchen werden. Und was ich auf meinem PC gespeichert habe, geht den Staat und die Justiz genau so wenig was an, wie irgendeinen Computerhacker.
Wenn also solch eine Überwachung stattfindet, dann definitiv in Maßen, und für den möglichen Missbrauch muss irgendwas eingerichtet werden, dass diesen verhindert.
Aber trotzdem muss ich dir halb widersprechen. Sie muss nicht Papa anbetteln, das ist richtig. Aber wie hat sie es geschafft, zum Partygirl mit eigenem Parfüm und eigener Modekreation? Mit ihrem Hotelerbe. Glaubst du im Ernst, sie hätte es ohne das nötige Startkapital von Daddy so weit geschafft
Naja, die Frage ist, was sollte man dagegen tun? Und vor allem warum?
Ich bin ja klar dafür, dass es allen Menschen gut geht, und auch die Verteilung von Gütern und Kapital ein wenig umgestellt wird, aber dagegen das Leute reicher sind als andere, bin ich definitiv nicht.
Denn wenn ein Vater, in diesem Falle Herr Hilton, in seinem Leben hart gearbeitet hat um hier solch eine Hotelkette auf die Beine zu stellen, warum sollte seine Familie nicht Anteil daran haben? Klar kann man ihm einen gewissen ( geringen ) Teil dieses Vermögens durch Steuern abnehmen, was ihm nicht schaden würde da er genug hat, aber anderen Menschen bzw. Projekten zu Gute kommen könnte. Aber mit dem Rest kann er meinetwegen machen was er will. Und da kann er auch seiner Tochter etwas von abgeben, was ja wohl besser ist, als das er die gesamte Kohle für sich behält. Und wenn in diesem Falle die Tochter etwas aus diesem Kapital macht, und es vergrößert, spricht nichts dagegen.
Immerhin würde ihr ja ein Teil wieder abgenommen werden, und anderen Leuten helfen.
So würde meiner Meinung nach ein einigermaßen gerechtes und soziales System funktionieren. (Dazu müssen natürlich noch viele andere Faktoren berücksichtigt werden, aber hier erst einmal so ein kleiner Ansatz)

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Montag, 22. November 2010, 13:12

Wow, santiago. Ein starkes Thema! :thumbsup:


Es ist schwierig Gerechtigkeit zu definieren, denn im Grunde geht Gerechtigkeit immer auf Gesetze zurück, die für eine klar definierte Gruppe gleichermaßen gelten.
Wo und zu welcher Zeit dies statt findet, ob bei den Höhlenmenschen, heutzutage in Amerika oder zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland, ist dabei im Grunde unerheblich. Unterschiede zwischen Menschen zu machen muss nicht zwangsläufig "ungerecht" sein - es wird nur von uns in unserer momentanen Lebenssituation so wahr genommen.

Möchte man sich also irgendwie dem Begriff "Gerechtigkeit" nähern, um ihn zu definieren (also als allgemein gültig, immer und überall), so muss man zugestehen, dass es in allen Zeiten und in allen Gesellschaftsformen Konflikte gibt, in denen "Gerechtigkeit" gefordert und geltend gemacht wird.

Dabei schließen sich in der Betrachtung verschiedener Systeme (Demokratie, Monarchie, Christentum, ...) bestimmte grundsätzliche Dinge gegenseitig aus.

Im Grunde beschreibt Gerechtigkeit immer eine Konfliktsituation zwischen zwei Personen - z.B. welchen Anspruch eine der beiden Personen auf etwas der anderen hat.
Eine Teilung 50-50 ist für uns als Betrachter nur dann gerecht, wenn wir nichts über die beiden Personen wissen. Umso mehr Informationen wir bekommen (Geschlecht, Arbeitsaufwand, Alter, ...) und größer die Differenz, umso facettenreicher und tiefgründiger wird die Entscheidung. Zum Beispiel könnte eine Verteilung 99-1 durchaus gerecht sein, wenn der Arbeitsaufwand des einen enorm und der des anderen nicht vorhanden war. Ungerecht wäre diese Verteilung dann aber wiederum, wenn die Arbeit für den einen unglaublich leicht zu erledigen war und für den anderen sehr sehr schwer ...


Insofern würde ich "Gerechtigkeit" als die "objektive Bewertung der Ansprüche zweier Personen durch eine neutrale Instanz nach Berücksichtigen sämtlicher Faktoren und Umstände" beschreiben.
Klingt ein bisschen nach dem verschworenen Lebensmotto eines Jurastudenten. :mrgreen:
"Bei mir kommt kein Tropfen Alkohol auf den Tisch! Ich bin sehr vorsichtig beim Einschenken."

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Montag, 22. November 2010, 14:24

Zitat von »Black Cat«

Das Problem an deiner Anarchistischen Ordnung ist wohl erst mal die damit verbundene Selbstjustiz.
Darf ich hier mal nochmal mein Weltbild verteidigen...
Chaos ist erst die Vorstufe zu richtiger Anarchie. In allen zivilisierten Staaten der Welt herrscht momentan Politik. Die müsste man erst gewaltsam abschaffen, mit Chaos eben. Irgendwann, wenn die Politik dann beseitigt wäre, hätten die Leute genug davon, und das normale Leben würde sich wieder einpendeln. Das ist dann das, was ein Anarchist unter Anarchie versteht. Ohne Herrscher, nicht ohne Ordnung. Da fordere ich ja immer jeden dazu auf, sich selbst zu fragen: Musst du regiert werden, brauchst du Gesetze, um nicht völlig auszurasten und permanent Amok zu laufen? Die Meisten antworten mit nein. Man fragt sich doch, woher dann die ganzen Schreckensvisionen kommen. ;)
Deshalb auch zu Deans Beispiel: In einem ehemaligen Kriegsgebiet herrscht keine Anarchie, da herrscht einfach nur Chaos. Und damit das Konzept Anarchie zum Tragen kommen kann, braucht es schon einen gewissen Wohlstand und vor allem auch Bildung. Sowas hat es bis jetzt noch nie gegeben, obwohl die Voraussetzungen vorhanden sind. Die Leute betteln geradezu nach Demokratie, und danach, bevormundet zu werden. Das kann dann zu so was führen.
Ich schaue mir diesen Tanz schon seit Jahren an. Die Leute wählen z.B. eine rechte Partei, werden zwei Monate regiert, und merken dann, was für Schwachmaten das sind. Es gibt ja immer solche Umfragen "welche Partei würden sie jetzt wählen", daran merkt man das gut. Bei der nächsten Wahl stimmen alle für eine linke Partei, werden zwei Monate regiert, und merken, was für Schwachmaten das sind. Bei der nächsten Wahl werden deshalb alle Leute wieder nach einer rechten Partei verlangen, scheinbar ohne sich zu erinnern, dass das schonmal nichts gebracht hat. Das geht immer so weiter. Kurz nachdem eine Partei an der Macht ist, merken alle, dass sie doch lieber die Andere wollten. Aber keiner lernt tatsächlich was, und verzichtet einfach aufs Wählen.

Zitat von »Dean«

was habt ihr den zu verbergen?
Sämtliche meiner Privatgespräche und -aktivitäten.
Wem soll es denn gut gehen? Der Bevölkerung oder der Regierung? Überwachung hilft nur der Regierung. Sie schützt sich damit gegen ihr Volk, von dem jeder ein potentieller Terrorist ist. Das fällt eigentlich nicht mehr unter die Definition von Demokratie.
Demokratie ist per Definition so etwas Wunderbares, nur neigt sie mehr als jede andere Regierungsform dazu, sich in eine Diktatur zu verwandeln, wenn das Volk langsam entmachtet wird. Das gabs schon öfter, siehe nur das schnelle Ende der Weimarer Republik. Damals war die Ausrede Krieg. Heute ist es Terror.

@TaekwonDoughnut: Merkwürdig, wie du hier abwechselnd die Gesetze hochlobst und die Gerechtigkeit in unserem System anzweifelst. Widerspricht sich das nicht ein ganz klein wenig?
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Montag, 22. November 2010, 16:15


@TaekwonDoughnut: Merkwürdig, wie du hier abwechselnd die Gesetze hochlobst und die Gerechtigkeit in unserem System anzweifelst. Widerspricht sich das nicht ein ganz klein wenig?


Nochmal für dich: Interpretiere nicht Dinge in meine Beiträge, die du vielleicht so lesen willst.
Wo habe ich die Gesetze hochgelobt? Ich akzeptiere sie und halte mich dran, ja habe sogar geschrieben, dass manche Gesetze sinnfrei sind. Aber nirgends habe ich auch nur irgendein Gesetz bzw. Gesetze hochgelobt, im Gegenteil.
Für mich kommen Kinderschänder, Mörder, etc., also Schwerverbrecher noch zu mild davon.
Ich bitte dich, in Zukunft besser zu lesen. Danke.


Liebe Grüße von TaekwonDoughnut, der hofft, dass du das zukünftig unterlässt.

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Montag, 22. November 2010, 16:26

Ehrlich, du fängst langsam an, mir auf die Nerven zu gehen...

Zitat

Gerecht ist, wenn 2 Menschen dasselbe Recht auf freie Meinungsäußerung haben, sofern beide Meinungen nicht gegen das Gesetz verstoßen.

Zitat

niemand hat das Recht, sich herauszunehmen, was gegen das Gesetz verstößt.

Zitat

Solange man nicht gegen das Gesetz verstößt, richtig.

Zitat

Es gibt nicht umsonst Gesetze, an die man sich zu halten hat.

Du hältst dich also nicht nur daran, du stellst sie mit diesen Aussagen als universal hin. Erst in deinem letzten Post hast du deine Aussagen leicht revidiert. Wenn ich dich falsch verstehe liegt das also an dir, nicht an mir.

Liebe Grüße von Rônin, der... ach, was soll der Quatsch.
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18

Montag, 22. November 2010, 17:00

Ehrlich, du fängst langsam an, mir auf die Nerven zu gehen...

Zitat

Gerecht ist, wenn 2 Menschen dasselbe Recht auf freie Meinungsäußerung haben, sofern beide Meinungen nicht gegen das Gesetz verstoßen.

Zitat

niemand hat das Recht, sich herauszunehmen, was gegen das Gesetz verstößt.

Zitat

Solange man nicht gegen das Gesetz verstößt, richtig.

Zitat

Es gibt nicht umsonst Gesetze, an die man sich zu halten hat.

Du hältst dich also nicht nur daran, du stellst sie mit diesen Aussagen als universal hin. Erst in deinem letzten Post hast du deine Aussagen leicht revidiert. Wenn ich dich falsch verstehe liegt das also an dir, nicht an mir.

Liebe Grüße von Rônin, der... ach, was soll der Quatsch.



Und wo lobe ich die Gesetze nun? Dein Textverständnis ist unter aller Sau. Was kann ich dafür, wenn du nicht in der Lage bist, Textpassagen richtig zu deuten?
NIRGENDWO, und auch nicht in den von dir zitierten Sätzen steht irgendein Lob im Hinblick auf Lob.
Und wenn ich dir damit auf die Nerven gehen, weil du scheinbar nicht lesen kannst, ist das nicht mein Bier.
Deine widerlichen Unterstellungen gehen mir nämlich auch auf die Nerven. Und wenn man nach Belegen fragt, kommst du mit normalen Sätzen, die wunderbar neutral in ihren Aussagen sind. Weder lobend, noch kritisierend.

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Montag, 22. November 2010, 17:14

Ist dir schonmal der Gedanke gekommen, dass vielleicht du zuviel in mein umgangssprachliches Verb "hochloben" interpretiert hast?
Nichtsdestotrotz betonst du mehrmals, dass man sich an die bestehenden Gesetze unter allen Umständen zu halten hat. Das impliziert unbestreitbar, deine spätere Revidierung mal ausgenommen, dass du sie wohl gutheißen musst. Du stellst sie sogar über die freie Meinungsäußerung. Trotzdem betonst du ausdrücklich, dass du die Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft anzweifelst. Dieser Widerspruch ist es, der mich verwundert hat.
Und zweifellos ist er da, dieser Widerspruch, denn die Gerechtigkeit einer demokratischen Gesellschaft wird nunmal durch ihre Gesetze definiert. Unterstell mir also nicht mangelndes Textverständnis, sondern erklär mir einfach, wie du das gemeint hast. Bevor wir uns gegenseitig nur noch auf die Nerven gehen. ;)
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Montag, 22. November 2010, 17:14

Meine Herren,

achtet doch bitte auf eure Ausdrucksweise.
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21

Montag, 22. November 2010, 17:46

Gerechtigkeit im Sinne des Wortes, wird es wohl nur sehr selten geben. Am einfachsten z.B. bei der Aufteilung von Gütern, oder Geld etc.
Gerechtigkeit wird von der jeweiligen Gesellschaft gemacht, in der man lebt.
In der heutigen Zeit kommen zum Glück z.B. Todesurteile, wenn die restliche Welt davon erfährt, nur noch sehr selten auch zur Anwendung, und vor allem, wenn kein Mord aus niederen Motiven etc. vorliegt.
Aktueller Fall:
Eine Frau ( Christin ) aus einem kleinen pakistanischen Dorf wird, weil sie im Streit mit moslemischen Frauen, den Satz gesagt haben soll ( ! ):
Jesus ist für die Sünden der Menschen gestorben, was hat den Mohamed für die Menschen getan ?
... wegen Plasphemie zum Tode verurteilt.
Für den moslemischen Richter und Sittenwächter und damit dieser Gesellschaft, widerfährt so Gott Gerechtigkeit, da er gelästert wurde ... für die westliche Welt ist das der totale Wahnsinn ...
Gerechtigkeit in nicht so harten Fällen, ist auch oft genug von subjektiven Eindrücken, Einstellungen der Richter, oder der Jury geprägt.
Der Eine gibt ein Jahr auf Bewährung und der Andere 40 Sozialstunden ...

Zitat von »"Auszug Wiki"«

Der Begriff der Gerechtigkeit (griechisch: dikaiosýne, lateinisch: iustitia, englisch und französisch: justice) bezeichnet einen idealen Zustand des sozialen Miteinanders, in dem es einen angemessenen, unparteilichen und einforderbaren Ausgleich der Interessen und der Verteilung von Gütern und Chancen zwischen den beteiligten Personen oder Gruppen gibt.

Doch grau ist alle Theorie :pope:

Zitat von »"Auszug Wiki"«

Damit einher gehen bestimmte Handlungsnormen und Rechtsnormen für die entsprechende Gestaltung des gesellschaftlichen Zusammenlebens.[2] Als abstrakter Begriff hat der Begriff der Gerechtigkeit in Theorie und Praxis je nach sozialem Zusammenhang und darin eingenommener Perspektive unterschiedliche Ausprägungen. Er ist oftmals umstritten.


Zitat von »"Auszug Wiki"«

Nach Platons Verständnis ist Gerechtigkeit eine innere Einstellung. Sie ist für ihn die herausragende Tugend (Kardinaltugend), der entsprechend jeder das tut, was seine Aufgabe ist, und die drei Seelenteile des Menschen (das Begehrende, das Muthafte und das Vernünftige) im richtigen Verhältnis zueinander stehen.[4] Aristoteles und Thomas von Aquin betonten hingegen, dass Gerechtigkeit nicht nur eine Tugend, sondern stets in Bezug auf andere zu denken sei (Intersubjektivität).[5] Handlungen wie Wohltätigkeit, Barmherzigkeit, Dankbarkeit oder Karitas gehen über den Bereich der Gerechtigkeit hinaus (Supererogation).


Gerechtigkeit ist ein interessantes, aber auch ein sehr schwieriges Thema.
Meine persönliche Meinung zum Thema Gerechtigkeit, kann und will ich mit Sicherheit nicht konkret formulieren, denn sie ist immer (!) Fall und Situationsabhängig.
Nebenbei spielen auch noch einer ganze Reihe meiner persönlichen, subjektiven Eindrücke mit hinen uvm.

:ratlos:
Nobby
Womit man auch immer schreibt, das Wunder bleibt das Selbe:
Schrift macht die Gedanken sichtbar, so dass man sie dauernd verfügbar hat.
Da ist nichts als Text, Zeile für Zeile. Doch im Kopf entsteht eine ganze Welt, Voller Schönheit, Dramatik, Leidenschaft.
( Autor unbekannt )

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Dienstag, 23. November 2010, 16:28

Es gibt da diese ineteressante Serie/Show namens "Justice: What's the right thing to do?"
Ich hab mir mal die erste Folge angesehen und fand den Test am Anfang ganz interessant:
(ganz grob übersetzt!)

Zitat

Du fährst einen kleinen Wagen auf Gleisen. Weiter vorne arbeiten 5 Handwerker an den Gleisen. Die Bremsen funktionieren nicht und du wirst sie überrollen, das weißt du. Nun gibt es noch eine Abzweigung, dort steht ein Bauarbeiter und arbeitet an den Gleisen. Die Lenkung funktioniert, du kannst also abbiegen wenn du willst. Würdest du es tun?

Diese Frage wurde ans Pubklikum gestellt. Ungefähr 90% der Zuschauer wählten die Abbiegung. Warum? Die Antwort war, dass es ungerecht wäre 5 Menschen sterben zu lassen, wenn dabei nur einer sterben könnte. Dann gabs die 2. Frage:

Zitat

Nehmen wir an du fährst nicht den Wagen, sondern stehst auf einer Brücke über den Gleisen. Du siehst wie der Wagen unkontrolliert auf 5 Bauarbeiter zurollt. (Achtung, es gibt keine Abbiegung!). Auf der Brücke steht noch ein ganz fetter Mann, der sich hinunter lehnt. Du könntest ihn hinunter schubsen und somit die Bauarbeiter retten, denn der Mann würde genau im Weg des Wagens liegen und ihn aufhalten. Dieser müsste dann jedoch sterben. Würdest du's tun?

Jetzt das interessante: Es waren ungefähr 90% dagegen!! Warum?
Denn nach dem Prinzip, lieber einer als 5, hätten sie die Chance nutzen müssen. Jedoch wäre da wirklich aktives Handeln, aktives Töten nötig gewesen. Am Anfang warst du zwar Fahrer des Wagens, jedoch hätte der Wagen so oder so jemanden umgebracht. Bei Frage B hatte jedoch der Mann eigentlich nichts mit der Tat zu tun, du hättest ihn mit reingezogen und er hätte mit dem Leben bezahlt. Auf einmal ist die Ansicht gewechselt und es ist doch wieder fairer 5 Menschen sterben zu sehen.
Was haltet ihr davon?

http://www.youtube.com/watch?v=kBdfcR-8hEY
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Mittwoch, 24. November 2010, 16:59

Hm, ich weiß nicht wirklich ob das etwas mit Gerechtigkeit zu tun hat, sondern mehr mit moralischem handeln, in diesem Fall eben die moralische "Erlaubnis" Mord zu begehen, wenn auch nur indirekt.
Das bei Frage 1 ganze 90% der Leute den einen Mann gewählt haben, hat wohl damit zu tun, das man in gewisser Weise nur einen Hebel betätigen muss, der einen Menschen dann ja in gewisser Weise umbringt. Das fällt einem wohl leichter, als einen Mann (Wie bei Frage 2) von einer Brücke zu schubsen, da du ja quasi direkt mit deinem Körper auf das Geschehen einwirkst.
Fragen die einem da wohl durch den Kopf schießen sind die, dass der eine Mann doch Familie haben könnte, daher haben wohl auch 10% den Wagen weiterfahren lassen.
Oder sie konnten sich einfach nicht vorstellen, auch wenn nur durch passives handeln einen Menschen auf dem Gewissen zu haben. Wo sich dann allerdings wieder die Frage eröffnet, ob sie nicht auch daran Schuld sind, dass die 5 Menschen sterben.
Utilitaristisch gesehen, ist es allerdings wohl "sinnvoller" den einen Mann sterben zu lassen. Es spielen also ganz viele kleine Faktoren eine Rolle, soweit ich weiß wurde das Experiment auch noch mit spezielleren Fragen wie:" Was würdest du tun, wenn der Mann auf den Gleisen dein bester Freund wäre?" durchgeführt, wo wieder ein anderes Ergebnis raus kam.
Für mich selbst kann ich nicht direkt sagen was ich tun würde, da ich so etwas nur anhand von eigenen Erlebnissen nachvollziehen könnte, allerdings würde ich wohl eher zum Umlegen des Schalters tendieren.
Precht hat das gleich Beispiel in seinem Buch "Wer bin ich, und wenn ja wie viele?" gut thematisiert, für die die sich noch weiter dafür interessieren.

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Mittwoch, 24. November 2010, 19:22

Zitat

Precht hat das gleich Beispiel in seinem Buch "Wer bin ich, und wenn ja wie viele?" gut thematisiert, für die die sich noch weiter dafür interessieren.

Welche Seite / Kapitel? Hab das Buch mal durchgeblättert und fand es ziemlich seicht.
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25

Mittwoch, 24. November 2010, 20:46

Welche Seite / Kapitel? Hab das Buch mal durchgeblättert und fand es ziemlich seicht.
Ich kann es nicht sicher sagen, da ich das Buch momentan an einen Freund verliehen habe, aber ich habe mir gerade im Internet nochmal die Kapitelübersicht angeschaut, und es müsste das Kapitel:"Der Mann auf der Brücke - Ist Moral angeboren?" sein.

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Freitag, 26. November 2010, 13:56

Gerechtigkeit zu definieren ist in keinster Art und Weise problematisch.

Gerechtigkeit ist Handeln nach den eigenen Werten und Normen.

So einfach ist das. Deswegen kann man niemals sagen jemand Anderes sei ungerecht, denn er hat einfach andere Werte und Normen und sein Handeln ist somit in seinen Augen nicht ungerecht. Der Mensch muss einfach einsehen, dass sein Weltbild nicht universell gültig ist und er somit keinerlei Recht hat etwas zu definieren oder jemand anderen seine Werte und Normen aufzuzwingen.
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27

Freitag, 26. November 2010, 19:42

Gerechtigkeit ist Handeln nach den eigenen Werten und Normen.

Das mag vielleicht in den Augen des Einzelnen eine Legitimation sein so zu handeln wie diese Person möchte, aber ich finde schon das man Gerechtigkeit nach gewissen Normen und Regeln zumindest teilweise definieren kann.
Klar kann jeder für sich selbst Gerechtigkeit definieren, aber auf gewisse Dinge wie keine unnötige Gewaltanwendung, unnötige Bestrafungen, die Grundrechte etc. muss man sich einigen können, und ein normaler Mensch ist normalerweise auch in der Lage diese Punkte einzuhalten. Anderen Schaden zuzufügen ohne das diese vorher etwas getan haben ist nämlich definitiv ungerecht, und da nützt es einem auch nichts zu sagen, dass er es nach seinen Werten gerecht fand.

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28

Freitag, 26. November 2010, 20:35

Das ist im Staat gegeben. Es ist durch die Gesetzgebung gegeben was Recht ist und was Unrecht. Das ist die Norm von einer Menschengruppe. Natürlich steht die Gerechtigkeit des Staates über meiner Eigenen.
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Gestern, 04:05

Ich sehe es so :
Gerechtigkeit währe vorhanden würde durch jede Entscheidung vollkommene Zufriedenheit resultieren.

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30

Gestern, 15:06

Gerechtigkeit währe vorhanden würde durch jede Entscheidung vollkommene Zufriedenheit resultieren.

Nein. Denn wenn beispielsweise ein Massenmörder zu lebenslanger Haft verurteilt wird, ist das Gerechtigkeitsgefühl des Volkes wohl vorhanden, aber nicht das des Mörders, sofern er seine Morde als gerechtfertigt ansieht. Also ist es praktisch unmöglich, dass jeder Mensch jederzeit durch jede Entscheidung zufrieden gestimmt wird.

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